Die wichtigsten Pflegehilfsmittel im Alltag – praktische Tipps für pflegende Angehörige

Die häusliche Pflege stellt pflegende Angehörige vor große Herausforderungen. Mit den richtigen Pflegehilfsmitteln können Sie sich selbst entlasten und gleichzeitig die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person erhöhen. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten Pflegehilfsmittel vor, erklärt, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten und wie Sie die Kostenübernahme der Pflegekasse nutzen können.

Was sind Pflegehilfsmittel?

Pflegehilfsmittel sind Geräte und Verbrauchsmittel, die bei der häuslichen Pflege unterstützen oder diese überhaupt erst ermöglichen. Sie fördern die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person und lindern Beschwerden. Es gibt zwei Arten:

  • Technische Pflegehilfsmittel wie Pflegebetten, Notrufsysteme oder Rollstühle.
  • Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Bettschutzeinlagen oder Masken.

Anders als Hilfsmittel, die eine Behinderung ausgleichen und vom Arzt verordnet werden müssen, erleichtern Pflegehilfsmittel die Pflege im Alltag. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten, wenn sie pflegerisch notwendig sind und ein anerkannter Pflegegrad vorliegt – eine ärztliche Verordnung ist nicht erforderlich.

Worauf sollten Sie bei der Auswahl achten?

Die Auswahl geeigneter Pflegehilfsmittel hängt vom individuellen Bedarf der pflegebedürftigen Person ab. Folgende Kriterien sind laut Experten wichtig:

  • Pflegegrad und Art der Pflegebedürftigkeit: Je nach Pflegegrad werden andere Hilfsmittel benötigt.
  • Häusliche Umgebung: In kleinen Wohnungen eignen sich platzsparende Hilfsmittel, in größeren Wohnbereichen können andere Produkte in Betracht kommen.
  • Gesundheitszustand: Personen mit Hautproblemen benötigen eventuell spezielle Bettschutzauflagen, bei Atemwegserkrankungen spielen Desinfektionsmittel und FFP2‑Masken eine größere Rolle.
  • Einfache Anwendung: Hilfsmittel sollten intuitiv zu bedienen sein, um Pflegefehler zu vermeiden.
  • Kostenübernahme: Wählen Sie möglichst Produkte, die in der Pflegehilfsmittelpauschale enthalten sind, damit keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Top‑Pflegehilfsmittel im Rahmen der Pauschale

Die Pflegehilfsmittelpauschale ermöglicht Pflegebedürftigen die Erstattung von Verbrauchsartikeln. Folgende Hilfsmittel werden besonders häufig benötigt und sind in der Regel erstattungsfähig:

Pflegehilfsmittel Nutzen im Pflegealltag
Einmalhandschuhe Schützen die pflegende Person und den Pflegebedürftigen vor Infektionen und Keimen; unverzichtbar bei der Körperpflege und beim Umgang mit Ausscheidungen.
Bettschutzeinlagen Schützen die Matratze vor Nässe; besonders wichtig bei Inkontinenz; verbessern die Hygiene und verlängern die Lebensdauer der Matratze.
Desinfektionsmittel (Hände und Flächen) Sorgen für eine saubere und keimfreie Umgebung; Händedesinfektionsmittel gewährleisten hygienische Pflege, während Flächendesinfektionsmittel zur Reinigung von Pflegeflächen dienen.
Schutzschürzen und Einmallätzchen Verhindern das Eindringen von Keimen und schützen die Kleidung der pflegenden Person; Einmallätzchen sind beim Essen hilfreich, um Verschmutzungen zu vermeiden.
FFP2‑Masken und medizinische Masken Bieten erhöhten Schutz, insbesondere wenn die pflegende Person oder der Pflegebedürftige erkrankt ist; minimieren das Risiko einer Ansteckung.

Alle oben genannten Hilfsmittel sind zum Verbrauch bestimmt und können aufgrund ihrer Beschaffenheit nur einmal verwendet werden. Deshalb übernimmt die Pflegekasse die Kosten monatlich bis zu einem Höchstbetrag von 42 Euro.

So finden Sie das passende Pflegehilfsmittel

Die richtige Wahl des Hilfsmittels hängt von vielen Faktoren ab. Experten empfehlen folgende Schritte:

  • Bedarfsanalyse: Analysieren Sie die individuellen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person und notieren Sie die täglichen Herausforderungen.
  • Beratung durch Fachpersonal: Pflegefachkräfte können Sie bei der Auswahl unterstützen und über die Kostenübernahme informieren.
  • Hilfsmittel testen: Viele Produkte können zunächst ausprobiert werden. Testen Sie unterschiedliche Varianten, um herauszufinden, welches am besten passt.
  • Qualität prüfen: Achten Sie auf hochwertige, zertifizierte Produkte. Insbesondere bei häufig genutzten Artikeln wie Handschuhen sollten diese reißfest und angenehm zu tragen sein.

Tipps für pflegende Angehörige

  • Eigene Gesundheit schützen: Nutzen Sie Schutzausrüstung wie Handschuhe, Desinfektionsmittel und Masken, um Infektionen vorzubeugen.
  • Ergonomische Pflegeumgebung: Verwenden Sie Hilfsmittel wie Schutzschürzen und Bettschutzeinlagen, um die Pflegearbeit zu erleichtern und die Umgebung hygienisch zu gestalten.
  • Regelmäßige Beratung: Holen Sie sich regelmäßig Rat von Pflegeberatern, um sicherzustellen, dass die eingesetzten Hilfsmittel den aktuellen Anforderungen entsprechen.
  • Auf die eigene Gesundheit achten: Pflegen ist körperlich und emotional anspruchsvoll; achten Sie auf Pausen und Ihre eigene Erholung.

Fazit

Die richtigen Pflegehilfsmittel erleichtern den Alltag sowohl für pflegebedürftige Menschen als auch für pflegende Angehörige. Mit einer Pflegehilfsmittelpauschale von 42 Euro pro Monat können Sie Verbrauchsartikel wie Handschuhe, Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel und Schutzkleidung kostenlos erhalten. Voraussetzung ist ein anerkannter Pflegegrad und dass die Pflege zu Hause erfolgt.

Nutzen Sie die vorgestellten Tipps, um das passende Hilfsmittel zu finden und Ihre Pflege leichter, hygienischer und sicherer zu gestalten. Wenn Sie bereits einen Pflegegrad haben, können Sie die Kostenübernahme ganz einfach über einen Pflegebox‑Anbieter abwickeln lassen – so haben Sie mehr Zeit und Energie für das, was wirklich zählt: die liebevolle Betreuung Ihrer Angehörigen.